Marketing Management - Duales Studium

Wer während des Studiums besonders viel Praxiserfahrung sammeln möchte, sollte sich über duale Studiengänge informieren. Bei einem dualen Studium macht der Praxisanteil ungefähr 50 Prozent aus, da der Studierende bei einem Partnerunternehmen unter Vertrag steht. Dort arbeitet er regelmäßig, um das theoretisch erworbene Wissen direkt in die Praxis umzusetzen.

Gerade unter den wirtschaftswissenschaftlichen Studiengängen gibt es eine hohe Anzahl dualer Modelle. Meist handelt es sich dabei um ein duales Studium der Betriebswirtschaftslehre. Einige Hochschulen bieten jedoch duale Studiengänge an, die speziell auf Medien, Eventmanagement und Marketing Management gemünzt sind. Um Marketing dual und praxisnah zu studieren, hast Du mehrere Möglichkeiten:

  • ein duales Studium Marketing Management
  • ein duales Studium der Betriebswirtschaftslehre (BWL) mit Schwerpunkt Marketing
  • ein klassisches BWL-Studium auf Bachelor, einen dualen Masterstudiengang Marketing anschließen
  • ein duales Studium Medienmanagement

Auch ein duales Studium schließt mit einem Bachelor oder Master ab. Manchmal ist es möglich, zeitgleich eine Ausbildung mit einem Abschluss an der Industrie- und Handelskammer (IHK) zu erwerben. Im Falle eines Marketingstudiums wäre dies die Ausbildung zum Kaufmann/-frau für Marketingkommunikation (IHK). Wie Du sehen wirst, verlangt ein duales Studium den Studierenden einiges ab, es hat aber auch Vorteile. Um die Entscheidung zu erleichtern, haben wir hier die Besonderheiten des dualen Studiums aufgeführt sowie mögliche Vor- und Nachteile.

Zusammenarbeit mit einem Praxisunternehmen - Konditionen

Wenn Du Marketing oder einen ähnlichen Studiengang dual studieren möchtest, brauchst Du ein Partnerunternehmen, das Dich für die Studienzeit einstellt. Oft helfen die Hochschulen bei der Suche nach einem Praxispartner oder sie verfügen gar über einen Pool kooperierender Unternehmen. Mit dem Partnerunternehmen gilt es, einen Vertrag abzuschließen, der die Arbeitszeiten und den Urlaubsanspruch regelt. Weiterhin sollte der Vertrag Aussagen darüber machen, ob das Partnerunternehmen die Studiengebühren übernimmt, ob es eine Aufwandsentschädigung zahlt und wie hoch diese ausfällt. Manchmal bieten die Betriebe "Sonderleistungen" wie Fahrgeld oder Büchergeld. Im Idealfall bleibt der Studierende bis zum Examen im Partnerunternehmen und bringt dort sein neu erworbenes Wissen praktisch ein. In den meisten Fällen schreiben Studierende ihre Abschlussarbeit in Zusammenarbeit mit dem Partnerunternehmen. Einige Hochschulen bieten ihren Teilnehmern das Modell der wechselnden Partnerbetriebe. Studierende können bei dieser Variante ihre Praxisphasen in unterschiedlichen Firmen ableisten. Dies ist allerdings eher die Ausnahme.

Akademischer Abschluss und Ausbildung in einem

Bei einigen dualen Programmen aus dem Fachbereich Wirtschaft haben Studierende die Möglichkeit, neben dem akademischen Studium eine betriebliche Ausbildung zu absolvieren. Diese Form nennt sich auch ausbildungsintegrierendes Studium. Neben dem Bachelorstudium kannst Du bei einigen Anbietern eine IHK-anerkannte Berufsausbildung machen, zum Beispiel als Kaufmann/-frau für Marketingkommunikation (IHK). Diese Option bietet die bm - Gesellschaft für Bildung in medienberufen mbh in Zusammenarbeit mit der HMKW Hochschule für Medien, Kommunikation und Wirtschaft, Campus Köln. Im dualen Studium Medien- und Eventmanagement (B.A.) können Studierende gleichzeitig eine Ausbildung zum Kaufmann/-frau für Marketingkommunikation absolvieren. Das Studium dauert insgesamt vier Jahre.

Bewerbung zum dualen Studium

Wenn Du Dich für ein duales Studium einschreiben möchtest, läuft die Bewerbung etwas anders ab als für ein reguläres Vollzeitstudium. Für ein duales Studium bewirbst Du Dich zweifach: Bei einem Unternehmen und auf einen Studienplatz. Dazu brauchst Du komplette Bewerbungsunterlagen samt Lebenslauf und Motivationsschreiben. Oftmals fordern die Hochschulen noch einen Eignungstest und/oder bestimmte Noten in Mathe und Englisch im Abschlusszeugnis. Dafür haben die meisten dualen Studiengänge für die Fächer Marketing/BWL/Medienmanagement keine Zulassungsbeschränkung durch den Numerus Clausus. Als Voraussetzung müssen Anwärter das Abitur oder das Fachabitur vorweisen. In Ausnahmefällen werden auch Studierende ohne Abitur zugelassen, wenn sie etwa über einschlägige Berufserfahrung verfügen.

Duales Studienmodell – mögliche Vorteile

  • Viel Praxiserfahrung
  • Ausgeschriebene Stellen für duale Studiengänge bei namhaften Unternehmen
  • Bei einem ausbildungsintegrierenden Studiengang können Studierende zeitgleich eine betriebliche Ausbildung machen, zum Beispiel zum Kaufmann/-frau für Marketingkommunikation (IHK), so dass man am Ende einen akademischen und einen IHK-Abschluss vorweisen kann
  • Zum Teil eigens konzipierte Studiengänge wie Marketing oder Media Management
  • In vielen Fällen übernehmen die Partnerbetriebe die Studiengebühren. Meistens erhält der Studierende vom Partnerbetrieb eine Aufwandsentschädigung und/oder Sonderleistungen wie Büchergeld oder Fahrgeld
  • Oftmals kleine Lerngruppen
  • Zugang ohne Numerus Clausus möglich. In Ausnahmefällen Zulassung ohne Abitur möglich

Duales Studienmodell – mögliche Nachteile

  • Nicht immer ist die Suche nach einem Partnerunternehmen einfach
  • Die Durchlässigkeit für einen weiterführenden Master an einer anderen (öffentlichen) Hochschule ist nicht automatisch gegeben
  • Zum Teil recht hohe Studiengebühren sowie Prüfungsgebühren
  • Es ist nur schwer möglich, während eines dualen Studienganges die Fachrichtung zu wechseln
  • Bei einem Studienabbruch kann es passieren, dass der Studierende die Gebühren an das Partnerunternehmen erstatten muss. Dies bedarf einer vertraglichen Regelung
  • Im dualen Studiengang ist eine gewisse Belastbarkeit gefragt, da es nur wenig Urlaub gibt. Wenig Zeit für Nebenjobs und Hobbys
  • Der Blick über den Tellerrand kann zu kurz kommen, ein "Studium Generale" mit fächerübergreifenden Modulen gibt es oft nicht
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